CI im Präsentationsdesign

 

 

Präsentationen gehören seit langem zu den meistgenutzten Medien in der Unternehmenskommunikation. Klar, dass sie sich lückenlos in die jeweilige Corporate Identity einfügen müssen. Viele Unternehmen verfügen heute über CI-Regelwerke, die zum Teil recht umfangreich sind und nicht selten sogar eine „Präsentations-CI“ beinhalten. Präsentationsexperten sehen das mit gemischten Gefühlen, denn nicht selten merkt man den Entwürfen an, dass die CI-Designer den Alltag der Firmenpräsentationen kaum kennen.

Es sind vor allem drei Probleme, die ständig wiederkehren. Und die denjenigen, die täglich mit dem Template (dem Präsentationsdesign) arbeiten müssen – den Managern, Back Offices etc., die Aufgabe schwer machen.

1. zu wenig Raum für den „Nutzbereich“ Die Fläche, die für Texte, Diagramme etc. vorgesehen ist, ist von vornherein zu klein ausgelegt. Meist zugunsten allgemeiner Designelemente oder weil in der (Print-) CI Leerräume wichtig für das Erscheinungsbild sind.

2. zu kleine Schriftgrößen Klassische Grafiker legen die Schriftgrößen für Präsentationstexte gerne wie im Printbereich an. Eine ausgedruckte Präsentationsfolie ist aber keine geeignete Referenz zur Beurteilung der notwendigen Schriftgrößen. Aufgrund großer Betrachtungsabstände bei der Beamer- oder Notebook-Präsentation ist das wahrgenommene Bildfeld für den Zuschauer häufig sehr viel kleiner als eine DIN-A4-Seite beim Lesen. Bei vielen Veranstaltungen kann der Betrachter das projizierte Bild gerade einmal so groß sehen wie eine Postkarte unter Lesebedingungen.

3. Ungeeignete Schriftarten (Fonts) Eine oder mehrere spezielle Schriftarten gehören zu jeder Unternehmens-CI. Nicht selten werden Fonts auch eigens für den Auftraggeber gestaltet. Vorausgesetzt, dass die Schriftart in den dafür vorgesehenen Größen gut lesbar und somit präsentationsgeeignet ist, verbleibt noch das Problem der „Kompatibilität“ der Fonts. Wird die Präsentation auch auf anderen Rechnern so angezeigt, wie ich sie gestaltet habe? Und mit denselben Schriftarten?

Lesen Sie zu diesem Thema unseren Beitrag „Kompatibilität von Schriften“ »

Abhilfe für die oben genannten Probleme zu schaffen ist zwar für erfahrene Präsentationsdesigner ohne großen Aufwand möglich, aber es erfordert, die bereits definierten „Gestaltungsregeln“ der CI zu modifizieren. Diese Diskussion muss nicht selten auf höchste Entscheidungsebenen getragen werden, was natürlich ein „einfacher“ Vertriebs- oder Marketingmanager gerne vermeiden möchte. Das Problem soll dann durch die Präsentationsprofis gelöst werden, ohne an den CI-Regeln zu rütteln. Das aber ist eine nicht lösbare Aufgabe („double-bind“).

Resümee: Das unternehmensweite Präsentationsdesign sollte den Rahmenbedingungen des Mediums gerecht werden und für seine Anwender praktikabel sein. Nicht zuletzt um eine hohe Akzeptanz auf Anwenderseite zu erzielen. Denn was nützt die hochwertige CI, wenn die „Macher“ mit ihr nicht umgehen können und regelmäßig gezwungen sind, gegen sie zu verstoßen…

Falls der Ihnen vorgegebene Gestaltungsrahmen keine praxisgerechte Präsentationsproduktion erlaubt, sollten Sie zunächst den Rat eines professionellen Präsentationsdesigners oder einer PowerPoint Agentur einholen. Sie/er wird ihnen schnell (und unverbindlich) mitteilen können, welche Modifikationen am Template Ihres Unternehmens erforderlich wären, um es präsentationsgerechter zu machen.

Auf der anderen Seite ist nicht selten eine zu große Unsicherheit der CI-Designer gegenüber dem Medium Präsentation zu beobachten. Die Folge: das Präsentations-Design wirkt generisch und dadurch austauschbar – die Chance wird verschenkt, das Unternehmen als Absender visuell wahrnehmbar zu machen. Auch hier kann mit einer kleinen Investition in die fachgerechte Beratung durch einen Präsentationsexperten viel Wirkung erreicht werden.